Mittwoch, 24. Juli 2013

Maramures: Natur und Holzkirchen


Dorfstraße in Maramures
Für die letzten Tage unserer Reise haben wir die Region Maramures im Norden des Landes ausgewählt. Um dorthin zu kommen, müssen wir zwar wieder mehrere Stunden auf kurvenreichen Strecken - mit zahlreichen Baustellen - bewältigen, aber die Gegend hat absolut ihren Reiz: Eine sanfte Mittelgebirgslandschaft mit kleinen Dörfern und verborgenen Kulturschätzen.

Die Holzkirche von Desesti

Zu den besonderen Attraktionen gehören die typischen Holzkirchen. Wir habe eine davon besichtigt, die aus dem 18. Jahrhundert stammende Kirche von Desesti - übrigens auch zum Weltkulturerbe erklärt.
Und dann gibt es in einer kleinen Ortschaft noch ein besonderes Highlight: Der "lustige Friedhof": In Sapanta stehen etwa 800 Holzkreuze, die ein aus der Ortschaft stammender Künstler geschnitzt und bunt bemalt hat. Sie zeigen Motive aus dem Leben der Verstorbenen und nehmen dem Tod so die tragische Seite, zeigen auf heiter-ironische Weise die Charaktereigenschaften des betreffenden Menschen auf.

Der lustige Friedhof in Sapanta


Dienstag, 23. Juli 2013

Eisenbahnromantik - die letzte Waldbahn der Karpaten

Früher waren sie allgegenwärtig: Waldbahnen auf schmaler Spur, mit denen Holz aus den Wäldern abtransportiert wurde. Die letzte ihrer Art ist im Norden Rumäniens, im Tal der Vaser ("Wassertal") noch immer in Betrieb und wird auch für touristische Zwecke genutzt. Daher sind jede Menge Touristen unterwegs, um dieses Spektakel mitzuerleben. Auch wir sind dabei und nutzen den großen Parkplatz in Vişeu de Sus gleich als Stellplatz (perfekt ausgestattet mit Stromanschluss und sauberem WC - inklusive Dusche!). Um 9 Uhr morgens (Dienstag, 23. Juli) geht es los, und der Dampfzug mit jeder Menge Touristen rumpelt übe die Schmalspurgeleise das Tal hinein - zuerst entlang einiger Dörfer, dann tatsächlich ganz einsam immer tiefer in ein Seitental. Überall sieht man die Spuren der Holzbringung, aber auch die Schäden eines Unwetters, die diese Region vor einigen Jahren heimgesucht hat. Nach eineinhalb Stunden ist die Endstation erreicht, die Touristen können sich Bratwürstl und Koteletts vom Grill holen, und die Dampflok bekommt Wasser und wird umgesetzt. Die Schienen führen noch weiter taleinwärts, aber für die Touristengeht es nach einer Stunde wieder zurück an den Ausgangspunkt. Eisenbahnromantik pur!
Mit der Waldbahn ins Wassertal

Sonntag, 21. Juli 2013

Kultur-Highlights 2: Brasov/Kronstadt, Sighişoara/Schäßburg

Auf unserer Reise durch Rumänien reihen sich die Kultur-Highlights aneinander wie auf einer Perlenkette: Wir machen auf der Durchreise einen kurzen Stopp in Brasov/Kronstadt (Samstag, 20. Juli), am Tag darauf lassen wir das Wohnmobil am Campingplatz stehen und fahren mit dem Taxi ins nur 10 km entfernte Medias (kurze Besichtigung der Kirchenburg). Mit dem Zug schaukeln wir ins 50 km entfernte Sighişoara/Schäßburg. Diese kleine Stadt ist ein touristischer Hotspot, aber absolut sehenswert!

Sighişoara/Schäßburg als touristischer Hotspot


Freitag, 19. Juli 2013

Wandern in den Karpaten

Eines der Ziele unserer Reise ist natürlich auch, die vielfältige Naturlandschaft zu erkunden. Dazu fahren wir mit dem Bus über die wohl schönste Höhenstraße des Landes, die Transfăgarăsan (Transfogarascher Hochstraße). Sie führt auf der Nordseite in mehr als 20 Kehren auf etwa 2000 m Höhe.
Wer hätte das vermutet? Eine gut ausgebaute Straße mitten durchs Hochgebirge der Karpaten
Dort ziehen wir die Trekkingschuhe an und steigen auf  den höchsten Berg der Region, Vanatorea lui Butenau (2507 m). Zuerst geht es den See (Lac Bâlea) entlang, dann steil hinauf in eine Scharte und den Kamm entlang. Auf dem letzten Stück wartet sogar eine Kletterpassage! Zurück gehen wir eine längere Variante über den Kamm. Es wird ziemlich frisch und nebelig, schließlich sind wir ja doch im Hochgebirge. Nach drei Stunden Gehzeit kommen wir - etwas ausgefroren - wieder zum Pass zurück und fahren motorisiert weiter auf die Südseite der Karpaten. (Mittwoch, 17. Juli)
Am Hauptkamm der Karpaten
Zwei Tage später sind wir etwas weiter östlich in Bran - bekannt für das Schloss, auf dem mit viel literarischer Fantasie Graf Dracula gespukt haben soll. Auch hier gibt es einen schönen Nationalpark (Parcul National Piatra Craiului) mit komplett anderem Charakter. Wir fahren mit dem Auto zunächst nach Zarnesti und suchen einen Ausgangspunkt für die geplante Wanderung. Zunächst scheint vieles unklar: Wir finden weder das Nationalparkzentrum (nach der Webseite des Nationalparks soll so etwas existieren) noch einen idealen Ausgangspunkt für die Tour.

Prapastia Zarnestiului
Das erste Stück wandern wir eine staubige Straße entlang, dann beginnt die sehenswerte Klamm (Prapastia Zarnestiului) mit steilen Wänden und interessanten geologischen Formationen, aber auch anspruchsvollen Kletterwänden. Weil es so schön ist, entschließen wir uns, zur Cabana Curmatura (auf 1470 m Höhe) aufzusteigen. Auf dem Weg dorthin verlieren wir allerdings die Markierung und steigen recht weglos aufwärts - schlussendlich kommen wir aber doch auf den richtigen Pfad und genießen, oben angekommen, die Aussicht auf die Umgebung. Zurück ins Tal geht es mit weniger Nervenkitzel. Insgesamt haben wir doch eine umfangreiche Wanderung mit 15 km Weglänge unternommen. (Freitag, 19. Juli)



Dienstag, 16. Juli 2013

Kultur-Highlight 1: Sibiu/Hermannstadt

Nachdem wir unseren Standort nach Siebenbürgen verlagert haben - wieder ein netter kleiner Campingplatz unter niederländischer Leitung im Dorf Cârta - unternehmen wir einen Ausflug in die Kulturhauptstadt des Jahres 2007: Sibiu/Hermannstadt. Dazu nehmen wir den Zug, in dem wir in 70minütiger Fahrt gemütlich durch die Landschaft schaukeln. Das Wetter ist nach einem Gewitter am Vorabend noch bewölkt, aber im Lauf des Tages lockert es auf. Wir besichtigen die Plätze und Sehenswürdigkeiten der Stadt und steigen am Nachmittag auf einen Turm, von wo wir einen schönen Ausblick auf die Altstadt und auch die Umgebung haben. Am Nachmittag geht es dann wieder zurück - vorher wird es allerdings noch einmal kurz spannend: Am Bahnhof ist die Schlange am Fahrkartenschalter so lange, dass wir fast den Zug verpassen...
Einer der schönsten Plätze des Landes: Piata Mare in Sibiu/Hermannstadt

Montag, 15. Juli 2013

Durch die südlichen Karpaten nach Transilvanien

Nach einem Rasttag sehen wir uns das nahegelegene Băile Herculane an, ein Schwefelbad, in dem schon Kaiserin Sisi gekurt hat. Jahrzehnte lang wurden hier zu kommunistischer Zeit Hotelburgen hereingeklotzt, die historische Bausubstanz verfällt, dass einem das Herz weh tut.
Die verfallende Bausubstanz von Baile Herculane
Kloster Horezu - Weltkulturerbe
Am nächsten Tag (Sonntag, 14. Juli) verlassen wir endgültig die Donauregion und fahren durch die südlichen Karpaten über Târgu Jiu, Horezu und das Olttal in zwei Tagesetappen nach Transilvanien. Wir passieren verschiedenartigste Landschaften, kleine Orte mit alten Häuschen und neuen, protzigen Klötzen. Als Highlights bieten sich auf dieser Strecke mehrere Klöster an: Tismana und Horezu, Letzteres sogar Weltkulturerbe. Die Landschaft in Transilvanien/Siebenbürgen präsentiert sich ganz anders: eine flachwellige Hochebene, im Hintergrund steigen die Berge der Karpaten steil auf. Nach mehreren Tagen mit strahlendem Schönwetter ziehen nun auch Wolken auf. Wir machen es uns auf einem kleinen Campingplatz in Cârta, knapp 50 km von Sibiu/Hermannstadt entfernt, gemütlich. Hier gibt es WLAN - eine gute Möglichkeit, auch dieses Reisetagebuch auf den aktuellen Stand zu bringen.

Samstag, 13. Juli 2013

Zum Donaudurchbruch am Eisernen Tor

Vom Belgrad geht es weiter nach Osten - letzte Station in Serbien ist Bela Crkva - auf Deutsch Weißkirchen.
Weißkirchen - heißt hier Bela Crkva
Als wir die Kirche besichtigt haben und zu einem Aussichtspunkt oberhalb des Ortes fahren wollen, von dem man sowieso nichts Besonders sieht - passiert das Missgeschick: Beim Umkehren beschädigen wir die Trittstufe des Wohnmobils. Dass wir von nun an beim Einsteigen etwas höher steigen müssen, ist weniger problematisch, wie groß der Schaden ist, wird sich bei der Rückgabe des Fahrzeuges herausstellen. Auf jeden Fall ist für eine Zeitlang die Stimmung etwas gedrückt - na ja, es gibt Schlimmeres. Die weitere Route sorgt bald für bessere Laune: Über mehr als 100 km fahren wir am Donaudurchbruch entlang - in der Zwischenzeit haben wir auch schon die Grenze nach Rumänien passiert. Es gibt immer wieder wunderschöne Ausblicke, und die Straßenverhältnisse wechseln auch ständig. Am Abend quartieren wir uns an einem Campingplatz ein, der von einem ausgewanderten Kölner geführt wird. Er gibt uns wertvolle Informationen und gute Tipps für die weitere Route durch Rumänien. An diesem Tag reift auch die Entscheidung, so bald wie möglich die Route donauabwärts auch mit dem Schiff zu fahren.
Der Donaudurchbruch am Eisernen Tor

Donnerstag, 11. Juli 2013

Durch die Donauebenen nach Belgrad

Vukovar
In der Zwischenzeit sind wir weiter nach Südosten vorgedrungen. In einem Tag (Dienstag, 9. Juli) haben wir zwei Grenzen überquert - über Osijek (die Hauptstadt Slawoniens im Osten Kroatiens) und Vukovar - wo noch immer die Spuren des Krieges zu sehen sind - sind wir zum östlichsten Zipfel Kroatiens gefahren und haben bei Bačka Palanka die Donau nach Norden überquert und gleichzeitig auch die EU nach Serbien verlassen. Damit war einmal Internet- und Handyabstinenz angesagt. Quer durch die endlos flache Vojvodina fuhren wir zum einzigen Campingplatz der Region, nach Apatin (http://www.camping-apatin.net). Hier übernachten wir in einem Garten, sehr idyllisch gelegen ganz in der Nähe der Donau. Damit war auch der absolute Gelsen-Überfall garantiert. Aber mit dem nötigen Räucherwerk und einer Flasche ungarischen Weines übersteht man auch dieses Ungemach.
Am nächsten Tag (Mittwoch 10. Juli) besichtigen wir die Hauptstadt der Vojvodina Novi Sad und fahren über die Landstraße weiter nach Zemun - einem Vorort nördlich von Belgrad, wo wir auf einem kleinen Campingplatz Halt machen. Der nächste Tag (Donnerstag, 11. Juli) ist für die Besichtigung der serbischen Hauptstadt Belgrad reserviert - für mich ist es ganz anders, eine Stadt wiederzusehen, schließlich war ich mit der Global-HAK im Jahr 2011 schon für drei Tage hier gewesen. http://www.hakkrems.ac.at/de/aktivitaeten/schuljahr-2011-2012/583-projekttage-der-global-hak-3-in-Belgrad
Sonst ist alles bestens - das Wetter ist heiß und schwül, und fast jeden Tag gibt's irgendwann ein Gewitter.

Ein idyllisches Plätzchen -Camping Apatin an der Donau

Montag, 8. Juli 2013

500 km südöstlich - im Dreiländereck

Zwei Tage sind wir jetzt unterwegs: Freitagabend ging es bis knapp hinter die ungarische Grenze (Zalalövö), am Samstag bis zu einem Campingplatz 30 km westlich von Pécs: Camping Idyll - der Name ist Programm! Hier genießen wir den sonnigen Nachmittag und freuen uns, einmal im Urlaub angekommen zu sein. Am Sonntag steht die Besichtigung der Stadt Pécs auf dem Programm - europäische Kulturhauptstadt des Jahres 2010. Nach Mohács (bekannt aus dem Geschichtsunterricht: die Schlacht von 1526, in der die Türken die Magyaren schlugen) fahren wir über die Weinstraße von Villany nach Harkány. Dieser Ort ist nur 10 km von der kroatischen Grenze entfernt und bekannt für seine Thermalbäder. Hier machen wir einen Tag Pause und suhlen unsere müden Glieder im Thermalwasser.
Pécs im Süden Ungarns - das erste kulturelle Highlight unserer Reise

Mittwoch, 3. Juli 2013

Vor der Reise

Demnächst ist es soweit! Morgen übernehmen wir unser Miet-Wohnmobil, und nach dem Entdecken des Gefährts wird gepackt. Wir sind schon gespannt, wohin uns die Reise dann definitiv führt. Geplant sind Ungarn, der Ostteils Kroatiens, die Vojvodina, Serbiens Hauptstadt Belgrad - und vor allem Rumänien. Ein spannendes Reiseziel, und für alle, die an unserer Fahrt ein bisschen teilhaben wollen, gibt es brandaktuelle News - hoffentlich nur Positives. Also: coming soon!